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Oftringen Kanton Aargau
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Die Gemeinde erstreckt sich über den östlichen Teil der Wigger-Ebene. Sie besitzt kein eigentliches Zentrum, sondern ist eine Streusiedlung. Die Ortsteile nördlich der Autobahn sind mit Aarburg zusammengewachsen. Der Ortsteil Kreuzstrasse entstand am Schnittpunkt der wichtigsten Hauptstrassen der Schweiz (Zürich–Bern bzw. Basel–Luzern). Nördlich davon liegt der Ortsteil Schwarzhoor am Fusse des steil aufragenden Engelbergs (691 m ü. M.), der die natürliche Grenze zum Aaretal zwischen Olten und Aarau bildet.
Südlich der Autobahn ist ein zweiter Siedlungsschwerpunkt mit der Ortschaft Küngoldingen (Ortsteile Bühnenberg, Ruhbank) und dem Ortsteil Wirtshüsli entstanden. Deren Bebauung ist mit jener Zofingens zusammengewachsen. Der südöstliche Teil des Gemeindegebiets besteht aus einer erhöht liegenden Ebene, die halbkreisförmig von sanft ansteigenden bis mittelsteilen Hügeln umgeben ist. Der höchste Punkt dieser Hügelkette ist die Hochwacht (654 m ü. M.). Die Wigger bildet die südwestliche Gemeindegrenze. Parallel dazu, etwa dreihundert Meter weiter östlich, fliesst durch Kreuzstrasse der Aarburger Mühletych. Dabei handelt es sich um künstlichen Seitenarm, der zu Beginn des 16. Jahrhunderts angelegt wurde. Er diente zum Antreiben von Mühlrädern, einige Jahrhunderte später als Wasserkraftlieferant für die Industrie.
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1285 Hektaren, davon sind 432 Hektaren bewaldet und 429 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 664 Metern auf dem Säli, einem Teil der Engelberg-Kette, der tiefste auf 405 Metern an der Wigger. Nachbargemeinden sind Safenwil im Osten, Zofingen und Strengelbach im Süden, Rothrist im Südwesten, Aarburg im Nordwesten sowie die solothurnischen Gemeinden Starrkirch-Wil, Dulliken und Walterswil im Norden.
Das Gebiet von Oftringen war bereits während der Mittelsteinzeit vor rund 10.000 Jahren besiedelt. Aus römischer Zeit stammen die Reste eines weitläufigen Gutshofs. Im 7. Jahrhundert gründeten alamannische Einwanderer eine Streusiedlung. Ofteringa wird zum ersten Mal im Jahr 893 in einer Klageschrift des Fraumünsters in Zürich urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Oftharingun, was «bei den Leuten des Ofthar» bedeutet. Die erste Erwähnung des Dorfes Küngoldingen erfolgte 1346 (als Kuinnolfingen)] Im Mittelalter war Oftringen im Besitz der Grafen von Frohburg, später der Habsburger.
Küngoldingen gehörte zum Herrschaftsbereich der Grafen von Lenzburg, ab 1173 in jenem der Grafen von Kyburg. Nachdem diese ausgestorben waren, übernahmen die Habsburger 1273 die Landesherrschaft und die Blutgerichtsbarkeit. Zu jener Zeit befand sich auf dem Sodhubel (Gemeindegebiet Oftringen, an Safenwil angrenzend) die kleine Burg Scherenberg, von der nur die Fundamente erhalten geblieben sind. Ab 1361 gehörte das Dorfgebiet von Küngoldingen auch den Herren von Ifenthal.
Das "Wahrzeichen" von Oftringen
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Oftringen
Auf dem Säli, einem Nebengipfel des Engelbergs, befindet sich die Alt-Wartburg, eine im Jahr 1415 zerstörte Burg, von der nur noch Ruinen übrig geblieben sind. Der Ortsteil Kreuzstrasse wird geprägt von Bürgerhäusern, die Ende des 18. Jahrhunderts im klassizistischen Stil erbaut wurden. Erst 1933/34 erhielt Oftringen eine eigene Kirche, das auffälligste Merkmal dieses Gebäudes ist die markante stilettförmige Kirchturmspitze.
Von der Ruine Scherenberg bei Küngoldingen sind nur noch einzelne Mauerreste und ein mittlerweile fast eingefallener Sodbrunnen (samt längst verschütteten unterirdischen Gängen) übrig, sehenswert sind jedoch die Tier- und andere Wandreliefs in unmittelbarer Nähe, die ein «Aussteiger» zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Sandsteinwände meisselte. Sehenswert ist das Ortsmuseum Oftringen. Es besteht aus zwei Gebäuden, dem «Alten Löwen» und dem «Hochstudhaus». Das Hochstudhaus zeigt bäuerliches Leben und Arbeiten (Geräte und Werkzeuge). Im Alten Löwen, dem zweitältesten Steinhaus des Dorfes, sind Wechselausstellungen zum Dorfleben und zur Geschichte zu sehen. Jedes Jahr finden neue Sonderausstellungen statt.